von Dr. Jens Hoffmann
Nahezu an jedem dritten Tag versucht in Deutschland ein Mann seine gegenwärtige oder frühere Intimpartnerin zu töten. Man spricht hier von sogenannten Femiziden. Allein im Jahr 2020 starben 139 Frauen durch die Hand ihrer Partner oder Ex-Partner. Diese Zahl ist erschütternd hoch.
Nicht vergessen werden dürfen auch Angehörige der ermordeten Frau, wie etwa Kinder, befreundete Menschen oder Nachbarn. Man spricht hier von sekundär Betroffenen, die oftmals auch ein Leben lang unter dieser Tat leiden.
Viele Menschen sind also massiv betroffen und die Gewalttat beschäftigt sie oftmals ein Leben lang. Und dennoch verhallt zumeist der Aufschrei in der Gesellschaft und auch in der Politik. Denn es scheint, dass sich dort eine Resignation der politisch Verantwortlichen breit gemacht hat. “Man” kann doch nichts dagegen machen.
Doch nichts ist falscher als das: Mit dem sogenannten Bedrohungsmanagements ist ein fachlich und wissenschaftlich fundierter Präventionsansatz längst etabliert – und dies schon seit einigen Jahren.
Auch lässt sich nicht erklären, weshalb viele Fachstellen keine wissenschaftlich fundierten und unabhängig beforschten Risiko-Einschätzungs-Instrumente verwenden wie beispielsweise “DyRiAS-Intimpartner”.
https://www.dw.com/de/gewalt-gegen-frauen-mehr-femizide-in-deutschland/a-55562981