Die Tätigkeiten des Instituts Psychologie & Bedrohungsmanagement basieren auf dem aktuellen Stand der Forschung und der Methodik des Bedrohungsmanagements und der forensischen Gefährlichkeitseinschätzung. In unsere Fortbildungen und die Fallarbeit fließen die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Themenfeldern wie Stalking, School Shootings, Kinder- und Jugendgewalt, familiäre Gewalt, Workplace Violence und Amok mit ein.
Unsere Qualitätsstandards gründen sich auf folgenden Leitlinien:
- Wissenschaftliche Fundierung und evidenzbasiertes Vorgehen
Wir halten es für unverzichtbar die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Ansätze in unseren Fortbildungen zu vermitteln. Dabei berücksichtigen wir nicht nur empirische Untersuchungen, sondern auch konzeptionelle und qualitative Arbeiten. Unser Ziel ist es evidenzbasiert wissenschaftliche Ergebnisse in konkrete Methoden und Strategien für die Praxis umzusetzen. Da wir in vielen Feldern aktiv sind, in denen noch nicht ausreichend Forschung geleistet wurde, führen wir seit mehreren Jahren eigene Studien durch, die wir selbst finanzieren. Unsere wissenschaftlichen Aktivitäten dokumentieren wir fortlaufend in Fachveröffentlichungen.
- Verhaltensorientierte Analyse und Intervention
Die Bezugnahme auf Verhalten und Kommunikation einer potenziell bedrohlichen Person ist eine der Grundprämissen des psychologischen Bedrohungsmanagements. Dies ermöglicht eine höchstmögliche Objektivität und Qualitätssicherung in der Einzelfallanalyse. Dadurch werden zusätzlich Vorverurteilungen und Stigmatisierungen von bedrohlichen Personen vermieden. Verhaltensorientierte Intervention begünstigt außerdem konkrete und umsetzbare Handlungsansätze für die Fallarbeit.
- Spezifität des Vorgehens
Man kann mit einem Hammer keine Schraube in die Wand drehen und mit einem Schraubenzieher gelingt es wenn überhaupt meist nur schwerlich einen Nagel einzuschlagen. Übersetzt auf das Bedrohungsmanagement bedeutet dies, dass der Umgang mit unterschiedlichen Formen von Gewalt und Bedrohungen jeweils spezifisches Fachwissen und verschiedene Analysemethoden und Interventionsansätze erfordert.
- Fachübergreifendes und interdisziplinäres Vorgehen
Im Alltag sind unterschiedliche Berufsgruppen mit bedrohlichem Verhalten konfrontiert und müssen damit umgehen. Das Bedrohungsmanagement schafft hierfür eine gemeinsame fachliche, konzeptionelle und begriffliche Plattform, denn diese junge Disziplin ist von Anfang an fachübergreifend ausgelegt. Ein interdisziplinäres Vorgehen bei dem verschiedene Berufsgruppen im engen partnerschaftlichen Austausch zusammenwirken ist zudem notwendig, um ein optimales Fallmanagement zu gewährleisten. Wir streben es deshalb an, dass, wenn möglich, verschiedene Berufsgruppen an unseren Fortbildungen teilnehmen.
- Hoher Praxisbezug
Wir sind selbst Praktiker und kontinuierlich in Fallarbeit eingebunden. Auch aus diesem Grund besitzt der Praxisbezug in unseren Fortbildungen einen hohen Stellenwert. Zudem können wir so wissenschaftliche Erkenntnisse auf ihre Praxisrelevanz hin prüfen und für die Fallarbeit übersetzen. Zudem stimulieren Fragen aus der eigenen Fallarbeit fortlaufend neue wissenschaftliche Aktivitäten unseres Instituts, mit dem Ziel Wissenslücken zu schließen. Wir lernen sehr bewusst von den Erfahrungen von KollegInnen und TeilnehmerInnen und spiegeln diese in unseren Fortbildungen zurück.
- Primat der Deeskalation und Gewaltvermeidung
Das primäre Ziel des psychologischen Bedrohungsmanagements ist ein sehr pragmatisches: Es geht darum Gewalt und Eskalationen zu verhindern. Unter dieser Flagge lassen sich die allermeisten Personen, die an einem Fall beteiligt sind, versammeln, so dass dieser Grundsatz zusätzlich ein vernetztes Arbeiten fördert. Im psychologischen Bedrohungsmanagement muss deshalb jedes Vorgehen immer so weit wie möglich geprüft werden, ob es potenziell eher eine deeskalierende oder eskalierende Wirkung besitzt.
- Internationaler Austausch und Best Practice
Wir stehen fortlaufend im Austausch mit erfahrenen Praktikern und international führenden Fachleuten. Dadurch streben wir zum einem an, immer auf dem neusten Stand des psychologischen Bedrohungsmanagements, der Risikoanalyse und der Fallarbeit im Sinne eines Best Practice zu sein. Außerdem liegt unser Anspruch darin, immer an den neusten fachlichen und wissenschaftlichen Erkenntnissen zu partizipieren. Unsere internationale Tätigkeit bildet sich auch in unserer aktiven Mitarbeit in der Association of European Threat Assessment Professionals (AETAP) ab, sowie in gemeinsamen Veröffentlichungen und Fortbildungen mit weltweit führenden Experten.
- Innovation
Das psychologische Bedrohungsmanagement ist ein junges Feld, welches sehr offen und flexibel gestaltet ist und fortlaufend große Fortschritte macht. Wir haben den Anspruch in diesem Feld aktiv vorne mitzuwirken und unsere Ansätze und Methoden permanent weiter zu entwickeln. Im deutschsprachigen Raum finden unsere innovativen Fortbildungen unter Praktikern verschiedenster Professionen großen Zuspruch und das von uns entwickelte onlinegestützten Risiko-Analyse-Instrument DyRiAS kommt in mehreren europäischen Ländern zum Einsatz.