Ein Beitrag von I:P:Bm Experte Mirko Allwinn.
Gestern stellten der dbb gemeinsam mit dem Umfrageinstitut forsa die Ergebnisse der Bürgerbefragung "Gewalt gegenüber öffentlich Bediensteten" vor.
So berichten 26 Prozent aller Bundesbürger, dass sie bereits „Übergriffe auf öffentlich Bedienstete wie das Behindern, Belästigen, Beschimpfen oder Angreifen während deren Tätigkeiten schon einmal beobachtet“ haben. Unter den Übergriffen waren Beleidigungen besonders häufig vertreten (86%), aber auch gewaltsame Angriffe wie Schlagen wurde von knapp 10 Prozent beobachtet.
Fragt man die Bediensteten selbst, so berichtet knapp die Hälfte (48%), dass sie selbst schon einmal während ihrer Tätigkeit behindert, beschimpft oder tätlich angegriffen wurden. Knapp ein Fünftel (17%) der Befragten wurden während ihrer Tätigkeit geschlagen. Von Bedrohungen waren 6% betroffen.
Aus der Forschung wissen wir welche Branchen und Sektoren besonders häufig von Beleidigungen, Beschimpfungen bis hin zu Übergriffen und Angriffen auf die körperliche Unversehrtheit der Beschäftigten betroffen sind. Dazu zählt der Gesundheitssektor, Soziale Dienste, der Bereich Transport und Logistik, Unterkunft und Verpflegung, Bildungseinrichtungen sowie die öffentliche Verwaltung.
Die Wahrscheinlichkeit Opfer eines Angriffs zu werden ist umso höher, je intensiver und häufiger der Kundenkontakt ist. Besteht eine hohe Kundenfrequenz, dann kommt es häufiger zu Gewalttaten. Wenn die Kunden selbst stark belastet sind oder es um Existenzfragen geht, steigt das Risiko ebenso. Gleichzeitig verringert sich das Risiko, wenn
- Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in psychologischer Deeskalation regelmäßig geschult wurden,
- Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit Ihren Vorgesetzen an einem Strang ziehen und
- Ein professionelles Bedrohungsmanagement etabliert ist.
Der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach kommt zu folgendem Resümee und appelliert: „Beschäftigte, Politik und Bevölkerung müssen jetzt aktiv werden. Wir brauchen flächendeckend Ombudsleute, an die sich die betroffenen Kolleginnen und Kollegen wenden können, wenn Vorgesetzte Angriffe bagatellisieren oder unter den Teppich kehren wollen. Beschäftigte, die zu Opfern werden, müssen falsche Scham überwinden und jeden Vorfall transparent machen, und wir brauchen die Unterstützung der Bevölkerung. Das ist unser aller Gesellschaft, unser aller öffentlicher Dienst. Egal ob auf der Straße, in Schule, Krankenhaus oder auf dem Amt: Jeder, der Zeuge von Übergriffen wird, soll eingreifen, laut werden und Hilfe holen.“
Hier geht es zum Link der Pressemitteilung des dbb und zu weiterführenden Links
Unser Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement (I:P:Bm) führt seit Jahren Psychologische Deeskalationsseminare in verschiedenen Institutionen durch, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lernen, mit den eingangs beschriebenen Situationen wie Beleidigungen, Beschimpfungen bis hin zu Übergriffen und Angriffen auf die körperliche Unversehrtheit der Beschäftigten umzugehen.
Hier können Sie die Inhaltsbeschreibung und die Referenzen einsehen, das Seminar kann als Inhouse-Seminar bei Ihnen vor Ort gebucht werden.